Aktuelles.Bei den Banktransaktionen für den Zahlungsverkehr stehen ab Herbst 2025 eine Reihe von Neuerungen an, die Anpassungen Ihrer Prozesse und Ihrer System-Einstellungen erfordern. Welche Bereiche z. B. durch veraltete Formate oder fehlerhafte Geschäftspartner-Stammdaten zu Zahlungsausfällen führen und wie Sie diese verhindern können, erfahren Sie in diesem Artikel.
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WIE SICH DIE ANSTEHENDEN ÄNDERUNGEN IM ZAHLUNGSVERKEHR AUF IHR SAP-SYSTEM AUSWIRKEN
Bei den Banktransaktionen für den Zahlungsverkehr stehen ab Herbst 2025 eine Reihe von Neuerungen an, die Anpassungen Ihrer Prozesse und Ihrer System-Einstellungen erfordern. Welche Bereiche z. B. durch veraltete Formate oder fehlerhafte Geschäftspartner-Stammdaten zu Zahlungsausfällen führen und wie Sie diese verhindern können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Übersicht der anstehenden Neuerungen
Änderung | Zeitpunkt | Risiko | Handlungsempfehlung |
---|---|---|---|
VoP (Verification of Payee) |
voraussichtlich ab Oktober 2025 | Rücklauf Sammelüberweisung | Prüfung und Pflege der Geschäftspartner (OPT-out ist nur eine Notlösung) |
Instant Payment (SEPA-Echtzeitüberweisung in EUR) |
ab Oktober 2025 | ggf. Probleme in der Verarbeitung der Kontoauszüge | nötigenfalls Anpassungen beim ELKO vornehmen (Verarbeitungsregeln, Suchmuster, User Exits) |
Ablösung MT940- und MT942-Auszugsformat | voraussichtlich ab November 2025 | Probleme in der Verarbeitung der Kontoauszüge | Umstellung auf die Verarbeitung von Camt-Auszügen in SAP |
Ablösung Auslandszahlungsformat DTAZV | voraussichtlich ab November 2026 | Zahlungen werden von der Bank nicht ausgeführt | Implementierung der aktuellsten Formatbäume und Umstellung der Zahlwege |
Umstieg SEPA-Zahlungsformat auf ISO 20022 pain.001.001.09 | Herbst 2026 | Vorgänger-Formate werden nicht länger akzeptiert | Format-Aktualisierung zügig umsetzen |
Die Auswirkungen auf die Prozesse & Einstellungen in Ihrem SAP-System
VoP
Ab dem 9. Oktober 2025 müssen die Banken bei jeder Zahlung abgleichen, ob der Name des Zahlungsempfängers dem Namen des für die IBAN hinterlegten Kontoinhabers entspricht. Nur bei Übereinstimmung wird der Zahlungsauftrag ausgeführt. Bei Sammelüberweisungen können diese Prüfungen zunächst ausgesetzt werden. Um Rückläufe zu vermeiden, sollten Sie dringend die Qualität Ihrer Geschäftspartner-Stammdaten überprüfen. Mithilfe von Drittanbieter-Tools kann das unmittelbar vor Ausführung der Zahlungen erfolgen. Entspannter wird es, wenn Sie sich dem Thema mit mehr Zeit widmen.
Detailliertere Informationen liefert die SAP-Community in ihrem Financial Management Blog Post:
Instant Payment
Seit Januar 2025 sind die Banken verpflichtet, die SEPA-Echtzeitüberweisung in Sekundenschnelle zu empfangen. Ab Oktober 2025 gilt dies auch für das Versenden von Zahlungen bis zu 100.000 € pro Transaktion (sofern Banken keine individuellen Einschränkungen vorgeben). Um diesen Vorteil nutzen zu können, müssen Sie beim elektronischen Versand in Ihrem Banken-Kommunikationsprogramm eine andere Auftragsart wählen. Beachten Sie, dass beim Eingang von Instant Payment Zahlungen durch Banken andere Informationen im Verwendungszweck des Kontoauszugs enthalten sein können. Beobachten Sie, ob in der elektronischen Kontoauszugsverarbeitung ggf. Verarbeitungsregeln, Suchmuster oder User Exits angepasst werden müssen.
Ablösung MT940- und MT942-Auszugsformat
Die alten internationalen SWIFT-Formate zur elektronischen Kontoauszugsverarbeitung werden durch die XML-Formate camt.053 bzw. camt.052 ersetzt. Die neuen Formate können grundsätzlich mit SAP verarbeitet werden, erfordern jedoch einige Anpassungen im Grund-Customizing des elektronischen Kontoauszugs. Erfahrungsgemäß sind zusätzliche Anpassungen bei User Exits und Suchmustern nötig. Je nach Konstellation in Ihrem Unternehmen müssen darüber hinaus Business Functions aktiviert werden, die sich auch auf andere Bereiche auswirken, wie z. B. auf die Anlagenbuchhaltung.
Ablösung Auslandszahlungsformat DTAZV
Das ausländische Zahlungsformat verliert seine Gültigkeit und Sie müssen Ihre ausländischen Zahlwege auf das neue ISO 20022 pain.001.001.09 umstellen. Damit wandert auch dieser Teil vom klassischen Datenträgerprogramm in die PMW (Payment Medium Workbench).
Umstieg SEPA-Zahlungsformat auf ISO 20022 pain.001.001.09
Die Banken sind seit der Einführung der SEPA-Zahlungen verpflichtet, neben dem aktuell gültigen Zahlungsformat die Vorgänger-Version zu akzeptieren. Viele Unternehmen haben diese Regelung genutzt, um nicht jede Versionsanpassung in SAP umsetzen zu müssen. Im Herbst 2026 werden die Vorgaben strenger, so dass auch hier Handlungsbedarf besteht. Prüfen Sie rechtzeitig, welche Zahlungsformate bei Ihnen im Einsatz sind und besprechen Sie überfällige Aktualisierungen mit Ihren Hausbanken.
Was jetzt nötig ist in 3 Schritten
- Die Banken haben ihre Kunden schon umfassend über die bevorstehenden Änderungen informiert. Stellen Sie sicher, dass diese Informationen allen Verantwortlichen in Ihrem Unternehmen vorliegen, die davon betroffen sind.
- Veranlassen Sie eine Ist-Aufnahme der
– betroffenen Prozesse
– verwendeten Formate
– System-Einstellungen
– Stammdaten-Qualität
und definieren Sie das Delta. - Sorgen Sie für die fristgerechte Umsetzung der erforderlichen Anpassungen.
Benötigen Sie Ressourcen oder Anleitungen für die vorzunehmenden System-Einstellungen? Unsere Experten aus den Bereichen Finanzwesen und Cash Management unterstützen Sie gerne.